Was hilft wirklich gegen Ekzeme?
Als Ekzeme werden entzündliche Erkrankungen der Haut bezeichnet, wobei noch zwischen exogene und endogene Ekzeme unterschieden wird, je nach Ursache. Bei dem exogenen Ekzem spielen äußere Ursachen die zentrale Rolle, bei endogenen Ekzemen liegen diese Auslöser im Körperinneren. Zu den endogenen Ekzemen zählt z.B. Neurodermitis. Ekzeme treten häufig auf, tatsächlich sind sie mit 3-20% die häufigsten Hauterkrankungen überhaupt. Exogene Ekzeme werden meist durch verschiedene Substanzen verursacht. In der Regel treten die Beschwerden hier nur an der Stelle auf, wo die Haut mit der auslösenden Substanz in Kontakt getreten ist, ähnlich wie bei einer Kontaktallergie. Ekzeme können akut auftreten, aber auch einen chronischen Verlauf nehmen.
Ekzeme können exogene oder endogene Ursachen haben
Wie bereits angedeutet, können Ekzeme durch äußere Reize auftreten, wobei nicht nur Metalle, wie Nickel, sondern durchaus auch Textilien (z.B. synthetische Stoffe), Reinigungsmittel, Furchtsäuren, Pflanzen, Nahrungsmittel, Chemikalien, oder auch Kosmetika als Ursache infrage kommen. Häufig löst schon der erste Kontakt ein Ekzem aus. Nickel und Duftstoffe sind die häufigsten Stoffe, die ein Kontaktekzem verursachen können. Bei Ekzemen, die durch Kosmetika verursacht wurden, verstärken sich die Symptome bei Sonneneinstrahlung. Ebenso bei Patienten, deren Ekzeme auf Medikamente, wie z.B. Antibiotika zurückzuführen sind.
Endogene Faktoren sind unter anderem Atopie, trockene Haut, Hyperhidrose, und vermehrte Talbildung der Haut. Unter Atopie versteht man die angeborene, bzw. vererbte Neigung zu Allergien. Heuschnupfen, atopische Dermatitis (Neurodermitis) und mitunter auch Asthma werden auch als atopische Erkrankungen bezeichnet. Trockene Haut gilt als begünstigender Faktor für das Auftreten von Ekzemen. Bei zu trockener Haut produziert die Haut zu wenig Fett, um die Hautoberfläche vor Säuren, Laugen und anderen Substanzen zu schützen. Auch die häufige Verwendung von Seifen trocknet die Haut zusätzlich aus, ebenso kalte und/oder trockene Luft (Heizungsluft, kalter Wind etc.). All diese Umstände begünstigen das Auftreten von Ekzemen. Mit Hyperhidrose wird die vermehrte Schweißbildung insbesondere auf den Handflächen und den Fußsohlen bezeichnet. Hier kann es vorkommen, dass durch den Schweiß bestimmte, reizende Substanzen aus Gegenständen gelöst werden und so für das Auftreten von Ekzemen verantwortlich sind.
Juckreiz ist eines der Symptome bei Ekzemen
Abhängig davon, ob das Ekzem akut, oder chronisch auftritt, können sich die Symptome voneinander unterscheiden. Beim chronischen Ekzem treten zudem auch typische, dauerhafte Hautveränderungen auf.
Juckreiz ist das Leitsymptom bei Ekzemen. Dies ist sowohl beim akuten Ekzem, als auch beim chronischen Ekzem zu beklagen.
Symptome beim akuten Ekzem:
- Hautrötungen
- Juckreiz
- Knötchen
- Nässende Bläschen
- KrustenEkzeme an der Kopfhaut zeichnen sich zudem durch starke Schuppenbildung aus. Diese verstärkte Schuppenbildung zeigt sich insbesondere hinter den Ohren, und am Haaransatz. Nur selten befinden sich Ekzeme an der gesamten Kopfhaut. Ekzeme, die die Augen betreffen, zeigen sich meist nur in Form einer Schwellung der Augenlider.
Symptome beim chronischen Ekzem:
- Typische Hautveränderungen (die Haut ist verdickt und schuppt)
- Grobe Falten
Bei Allergien sind auch atopische Stigmata festzustellen. Hier sind Ohrläppchen und Mundwinkel eingerissen, der Nacken weist schmutzig-braune Verfärbungen auf. Die Nackenfalten sind besonders tief und zerfurcht.
Diagnose bei Ekzemen
Das Erscheinungsbild lässt eine schnelle Diagnose zu. Allerdings ist es angezeigt, die Ursache für das Ekzem zu finden. Bei der Suche nach den Ursachen spielt die gründliche und detaillierte Befragung des Patienten durch den behandelnden Arzt. Im Rahmen dieser Befragung wird zunächst geklärt, ob eventuell Allergien, oder äußere, reizende Ursachen infrage kämen. Nicht selten kommt es vor, dass sowohl exogene, als auch endogene Ursachen zusammenkommen. Ein Allergietest ist auf jeden Fall angesagt. Rötungen, Juckreiz im Genitalbereich kann auf die Verwendung von Intimsprays, oder aggressive Seifen zurückgeführt werden. Hier ist besonders wichtig, insbesondere bei Frauen, dass sie keine Intimsprays verwenden und die empfindlichen Schleimhäute nur mit Wasser reinigen. Wer ohne Seife nicht so ganz auskommt, sollte sich auf jeden Fall in der Apotheke beraten lassen. Es gibt medizinische Waschlotionen, die auch für Schleimhäute im Genital- und Analbereich geeignet sind. Ist die Ursache erst mal geklärt, kann der Arzt mit der Therapie beginnen.
Bei Ekzemen helfen Antihistaminika, oder spezielle Cremes und Salben
Bei der Therapie spielt die Ursache eine zentrale Rolle. Akute Ekzemschübe lassen sich sehr gut mit speziellen Cremes, Salben, oder mit Medikamenten (Antihistaminika) behandeln. Die Hautveränderungen, wie Rötungen etc. lassen sich gut mit Cremes, Salben, oder Gels behandeln, die Kortison, oder Hydrokortison enthalten. Gegen den Juckreiz helfen meist nur Antihistaminika. Eine medikamentöse Therapie, um das körpereigene Immunsystem positiv zu beeinflussen, ist nur in besonderen schweren Verläufen notwendig. Auch die Betroffenen können einiges für eine schnelle Besserung tun.
- Verwenden Sie allergiegetestete Produkte
- Badeschaum und Duschgel vermeiden, wenn diese stark schäumen
- Statt langen Bädern, lieber eine kurze lauwarme Dusche
- Im Winter bei trockener Heizungsluft Luftbefeuchter verwenden
- Die Haut nach dem Duschen mit Bodylotion eincremen. Wichtig ist hierbei, dass die Lotion Feuchtigkeit spendet. Auch hier gilt es, lieber 1-2 Euro mehr ausgeben, dafür aber qualitativ hochwertige Produkte verwenden.
- Empfindliche und trockene Haut reagiert ebenso empfindlich auf Duftstoffe. Besser duftneutrale Lotionen, Shampoos und Deo verwenden.
Neuen Schüben vorbeugen
Ekzemen gezielt vorzubeugen ist ein schwieriges Unterfangen. Nur, wenn jemand schon einmal einen Schub hatte, kann gegen neue Schübe vorgehen. Hier gilt es zunächst, Allergene zu meiden. Sonne sollte gemieden werden, wenn man an einem Ekzem leidet, das durch Kosmetika hervorgerufen wird. In solchen Fällen verstärken sich die Beschwerden bei Sonneneinstrahlung. Sonnenschutzmittel nach Möglichkeit ohne Duftstoffe und mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen. Statt in der prallen Sonne lieber im Schatten liegen. Auch hier wird man braun, es dauert nur ein wenig länger. Wer auf Säuren und Laugen mit Ekzemen reagiert, sollte sich angewöhnen, beim Hantieren mit diesen Substanzen Handschuhe zu tragen. Manche Textilien können ebenfalls Ekzeme verursachen. Hier ist es besser, auf hautfreundliche Materialien, wie Baumwolle, Seide, oder Leinen zurückzugreifen. Kleidung sollte vor dem ersten Tragen auf jeden Fall mit mildem Waschmittel (duftstofffrei) gewaschen werden. Verzichten Sie auf Weichspüler, oder verwenden Sie nur solche, die die Bezeichnung „Extrasensitiv“ tragen. Um den Säureschutzmantel der Haut zu erhalten ist es wichtig, diese mit feuchtigkeitsspendender Lotion regelmäßig einzucremen.
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