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Hilft Zahnpasta gegen Pickel?

Zahnpasta gegen PickelPickel und Mitesser werden als ausgesprochen störend empfunden. Entsprechend sind die meisten Menschen bereit, alle denkbaren Mittel dagegen auszuprobieren. Hilft Zahnpasta gegen Pickel? Wie sieht es mit anderen Hausmitteln aus? Und wie gefährlich sind stärkere Medikamente? Es gibt zahlreiche Tipps zu unzähligen Hausmitteln. Gern testen Betroffene die Möglichkeiten zuerst zu Hause, bevor sie einen Arzt aufsuchen oder die Kosten für eine Kosmetikbehandlung zahlen. Denn eines steht fest: Die Bekämpfung von Pickeln und Mitessern ist eine teure Angelegenheit.

Bereits hochwertige Mittel aus Drogeriemärkten oder großen Kaufhäusern haben ihren Preis. In der Apotheke gibt es spezielle Produkte mit medizinischem Anstrich, die rezeptfrei zu haben sind, weder vom Arzt verschrieben noch von den Kassen übernommen werden. Eine Tube Zahnpasta fällt dagegen kaum ins Gewicht. Da die Vorsorge für glatte Haut auf vielen Ebenen probiert werden muss, zudem viel Geduld gefragt ist, kommen hier hohe Summen zusammen, bis sich Ergebnisse zeigen. Hausmittel und Zahnpasta sind schon aus diesem Grund gern getestete Mittel. Zudem scheint der Versuch ungefährlich. Die Einstellung: Was positiv für Zähne und Zahnfleisch ist, kann für Pickel nicht wirklich schlecht sein. Oder?!

Hilft diese Zahnpasta gegen Pickel?

Mit Zahnpasta austrocknen und die Folgen

Aber wie sieht es damit wirklich aus? Hilft Zahnpasta gegen Pickel? Und welche Tube ist angesichts der ungeheuren Sortenvielfalt die richtige Wahl? Eignet sich jede Zahnpasta oder muss ich auf bestimmte Inhaltsstoffe achten?

Tatsache ist, dass das enthaltene Zink und das fast unaussprechliche Natriumdodecylpolysulfat, eine Form von Natriumsulfat, sowohl Entzündungen hemmen als auch für die Austrocknung durch Fettablöse sorgen. Am nächsten Morgen scheint zunächst alles perfekt auszusehen, doch bei den meisten Menschen kommt die erschreckende Gegenreaktion der Haut wenig später: Noch mehr Entzündungen, größere Eiterpickel und eine rote, juckende Haut verschlimmern das Dilemma. Wer Mentholpasten verwendet hat, hat die schlechteste Variante gewählt.

Wenig Pasta aufgetragen, schnell eingetrocknet, über Nacht wirksam – Zahnpasta scheint das Allheilmittel schlechthin zu sein. Am nächsten Morgen nimmt man die trockene Masse gründlich ab, cremt nach und trägt auf den kleinen roten Punkt, der meist übrig bleibt, etwas Abdeckstift auf. Schon ist man fertig für den Tag und für eventuelle Dates. Doch warum nur wurde dieser Tipp erfolgreich seit Generationen weitergegeben und ruft doch heute unter Freunden, in Blogs und Foren im Durchschnitt deutlich mehr Schreckensrufe als positive Reaktionen hervor?

Altes Hausmittel Zahnpasta, andere Zusammensetzung

Die Erklärung ist ebenso überraschend wie einleuchtend einfach: Die Zusammensetzung dessen, was unsere Vorfahren als Zahnpasta benutzten, war weit entfernt von dem, was sich heute in den schmalen Tuben befindet. Viel mehr handelte es sich dabei um reine Naturprodukte, die auch für sonstige Reinigungen verwendet wurden. Bekannt sind bei älteren Menschen auch heute noch Eier- und Muschelschalen, die zerstoßen unter anderem gute Schmirgelwirkungen entfalteten; vergleichbar heutigen Peelings. Bimsstein, Holzkohle oder Marmorpulver waren weitere bewährte Zutaten. Und nicht zuletzt hat sich Magnesiumkarbonat bis heute als Säureregulator in der Industrie erhalten.

Als Pulver mit etwas Wasser aufgeschäumt, kamen diese Vorläufer heutiger Wasch- und Putzmittel kaum an moderne Mixturen heran, entfalteten aber ausgesprochen positive Eigenschaften. Die Zahnpasta moderner Zeiten ist dagegen ein reines Chemieprodukt mit einigen „natürlichen“ Zutaten, die zunächst eine scheinbar positive Wirkung entfalten, anschließend jedoch von den übrigen Stoffen negativ übertrumpft werden.

Hilft Zahnpasta gegen Pickel? Das Fazit muss lauten: Man sollte sie besser nicht anwenden. Eine der Problemsubstanzen ist Fluor, das in fast allen Markenpasten enthalten ist. Einige Ausnahmen finden sich im Bioladen oder Reformhaus. Fluor reizt die Haut, es hat in purer Form eine ätzende und dem Verbrennen ähnliche Wirkung. Bereits die kleine Menge Zahnpasta über die langen Nachtstunden reicht aus, in Ansätzen eine Miniwirkung dieser Art auszulösen. Wer besonders empfindliche Haut besitzt, muss mit katastrophalen Auswirkungen und allergischen Reaktionen rechnen, die den vorigen Ärger über den Pickel bei Weitem übertreffen.

Problematische Inhaltsstoffe

Menthol, ein kristalliner Stoff in vielen natürlichen Pflanzenölen und Inhaltsstoff zahlreicher Pasten, trocknet ebenfalls die Haut aus. Ist das Pickelgebiet aber in irgendeiner Form bereits rissig oder sogar offen, brennt Menthol schmerzhaft. Es fördert weitere Entzündungen und den Juckreiz, da es die Haut außerordentlich reizt.

Ein weiterer sehr großer Nachteil von Zahnpasta ist die Unwirksamkeit gegenüber den Bakterien, die für die Pickelbildung verantwortlich sind. Die ausgetrocknete Haut macht diesen nicht viel aus, sie vermehren sich weiter und werden durch die Fluor- und Mentholreize zu vermehrtem Wachstum angeregt. Wer daher mit der Austrocknung argumentiert, sollte lieber auf Abdeckstifte und ähnlich schnelle Hilfen zurückgreifen, die gleichzeitig die Bekämpfung der Bakterien im Angriffspaket haben.

Hilft Zahnpasta gegen Pickel? Einige wenige Menschen scheinen damit klarzukommen. Ein einzelner, kleinerer Pickel kann auf diese Weise vielleicht kaschiert werden. Wer es ausprobieren möchte, sollte sich unbedingt einen Pickel suchen, der nicht mitten im Gesicht sitzt, und die Reaktion über mehrere Tage genau beobachten. Für großflächige Behandlungen ist Zahnpasta bestimmt nicht die richtige Lösung, auch wenn sogar Bilder von Zahnpastamasken über das ganze Gesicht existieren und Zeitschriften den alten Tipp weiterhin kolportieren. Ein guter Hausarzt ist sicher die bessere Wahl.